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Feinde

Im Wasser

Seeleoparden sind die gefährlichsten Fressfeinde der südpolaren Pinguine. Sie warten in Küstennähe unter Wasser und schnappen sofort zu, wenn ein Pinguin an ihnen vorbeischwimmt.

Hungriger Seeleopard
Von cyfer13 – CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4049110 (bearbeitet)

Auch Orcas machen gelegentlich Jagd auf Pinguine. Ältere Orcas scheinen Pinguine manchmal nur zu verfolgen, um mit ihren Jungen zu üben. In anderen Fällen wurde allerdings beobachtet, dass Orcas, die auch Killerwale oder Schwertwale genannt werden, Esels- und Zügelpinguine sowie andere Seevögel gefressen haben. Normalerweise ernähren sich Orcas von Fischen oder Tintenfischen, aber auch von größeren Tieren wie Haie und andere Wale. Sie befinden sich an der Spitze der Nahrungskette und haben keine Feinde zu fürchten.

An Land

Raubmöwen (auch Skuas genannt) halten in der Brutsaison nach Eiern bestimmter Pinguinarten Ausschau. Wenn sich ein Pinguin zu weit von seinem Nest entfernt oder gerade unachtsam ist, schnappen sie sofort zu.
Auch die frisch geschlüpften Küken sind nur dann sicher vor Skuas, wenn sie von ihren Eltern oder anderen erwachsenen Tieren beschützt werden. Aber durch ihre geschickten Jagdtechniken schaffen es die Skuas hin und wieder, Küken aus ihrer Kindergartengruppe abzudrängen, die dann als leichte Beute dienen.

Braune Skua
Von Henrike Mühlichen – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15231967 (bearbeitet)


Riesensturmvögel stürzen sich aus der Luft auf kranke und schwache Küken, aber auch auf tote erwachsene Tiere. Selbst im Wasser sind Pinguine nicht sicher vor ihnen: Auftauchende Pinguine oder die noch unerfahrenen Jungtiere werden manchmal von Riesensturmvögeln geschnappt.

Fliegender Riesensturmvogel
Von Liam Quinn from Canada – Eigenes Werk, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=24446383 (bearbeitet)


Der Mensch war früher ebenfalls ein Fressfeind der Pinguine. Seefahrer aßen auf ihren Reisen häufig Pinguine und deren Eier. Zudem nutzten sie das Fett der Pinguine als alternative Kraftstoffquelle für kleinere Schiffe. Das Pinguin-Öl war allerdings nicht so ergiebig wie das von Meeressäugern, sodass Pinguine nur im Notfall dafür verwendet wurden.

Der Antarktis-Vertrag verbietet seit 1959, dass antarktische Pinguine getötet, verletzt oder aus ihrem Lebensraum entfernt werden dürfen. Wenn diese Tätigkeiten aus triftigen Gründen notwendig sind, zum Beispiel zu Forschungszwecken, müssen sie durch Mitglieder des Antarktis-Vertrags genehmigt werden.

An vielen Orten, an denen Pinguine in der Nähe von bewohnten Siedlungen brüten, stellen die Haustiere der Menschen eine Gefahr dar: Katzen und Hunde plündern nämlich des Öfteren ihre Nester oder zerstören diese. Auch eingeschleppte Tiere wie Ratten oder Füchse fressen Eier und Küken der Pinguine.



Quellen:
Was ist Was Band 107 "Pinguine" von Boris Culik
Pinguine – Alles über die sympathischen Vögel aus dem Eis von Boris Culik
Penguins – Natural History and Conservation, edited by P. G. Borboroglu and P. D. Boersma, 2013
Penguin Pedia von David Salomon
Ballard & Ainley (2005). Killer whale harrassment of Adélie penguins at Ross Island. Antarctic Science, 17(3), 385-386.
Pitman & Durban (2010). Killer whale predation on penguins in Antarctica. Polar Biology, 33(11), 1589-1594.
Antarktis-Vertrag: Conservation of Antarctic Fauna and Flora



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