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Obwohl es besonders bei Küken wie ein Fell aussieht, haben Pinguine ein Federkleid, wie andere Vögel auch. Sehr dicht beieinander liegende Federn erwecken den Eindruck, dass es auch Haare sein könnten. Pro Quadratzentimeter weisen beispielsweise Kaiserpinguine ungefähr neun Konturfedern auf. Das sind die Federn, die das äußere Federkleid bilden.
Die untere Schicht des Gefieders besteht aus flauschigen und buschigen Daunenfedern. Diese dienen als Thermounterwäsche. Zwischen ihren Federästen wird nämlich Luft eingelagert. Bei niedrigen Temperaturen oder im kalten Wasser geht wenig Körperwärme nach außen verloren, da die Luft zwischen den Daunenfederästen ein schlechter Wärmeleiter ist. Wenn es sehr warm ist, gelangt ebenfalls wenig Wärme ins Innere des Körpers, weshalb ein Pinguin dann nicht so schnell überhitzt. Die Daunenschicht ist also ein wichtiger Isolator.
Die Daunenschicht wird von den Federspitzen dachziegelartig überlagert. Pinguine verteilen regelmäßig ein öliges Sekret auf ihr äußeres Federkleid. Dieses wird von der sogenannten Bürzeldrüse an der Schwanzspitze gebildet. Sie nehmen das Öl von dort mit dem Schnabel auf und tragen es auf die Federspitzen auf.
Lage der Bürzeldrüse bei einem Brillenpinguin (Jungtier) aus dem Zoo Hannover
Diese Ölschicht bietet einen Schutz beim Schwimmen und Tauchen, denn sie ist wasserabweisend. Wenn es die Ölschicht nicht geben würde, würden sich die Daunenfedern mit Wasser vollsaugen und die Isolationswirkung würde verloren gehen.
Brillenpinguin aus dem Zoo Hannover: Auf diesem Foto ist gut zu erkennen, dass das Wasser an der Ölschicht abperlt (zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken).
Bei Pinguinen ist die gründliche Pflege des Gefieders also sehr wichtig. Neben dem Einölen werden mit dem Schnabel auch Dreck und Parasiten entfernt.
Brillenpinguin aus dem Zoo Hannover
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Schwer erreichbare Stellen wie den Kopfbereich putzen Pinguine oft mithilfe ihrer Füße oder Flossen. Wenn der Partner zugegen ist, übernimmt dieser häufig diese Aufgabe, was eventuell auch zur Festigung der Paarbeziehung beiträgt.
Brillenpinguine aus dem Zoo Hannover
Auffällig ist die unterschiedliche Färbung des Gefieders an Bauch und Rücken. Diese dient der Tarnung vor Feinden im Wasser. Von unten sieht der Feind den weißen Bauch kaum, weil die Wasseroberfläche ebenfalls hell ist; Der schwarze Rücken ähnelt von oben gesehen der Dunkelheit der Tiefe. Diese Form der Tarnung wird Konterschattierung genannt.
Pinguine wechseln regelmäßig ihr komplettes Gefieder, da ihre Federn durch Wasser, Kälte und raue Felsen sehr beansprucht und spröde werden. Diese Mauser findet in der Regel einmal im Jahr statt, meistens folgt sie der Brutphase. Galapagospinguine mausern sich sogar zweimal im Jahr. Jungtiere müssen sich ebenfalls mausern, um ihr wärmendes Daunenfederkleid durch den wassertauglichen „Taucheranzug“ zu ersetzen.
Mausernder Eselspinguin im Tierpark Hagenbeck
Neue Federn drücken die alten heraus, weshalb Pinguine während der Mauser sehr zerzaust aussehen. Dann können Pinguine nicht ins Wasser, weil die schützende Ölschicht nicht intakt ist. Sie können sich also keine Nahrung beschaffen, deshalb kann ihr Gewicht bis zu einem Drittel reduziert werden. Die Neubildung der Federn und die Aufrechterhaltung der Körperwärme kosten eben viel Energie. Nach ungefähr vier bis fünf Wochen (das ist je nach Art verschieden) haben sie es geschafft und ein neues Gefieder erhalten. Nun können sie endlich wieder auf Nahrungssuche gehen.
Der Brillenpinguin aus dem Zoo Hannover hilft mit dem Schnabel nach und zieht die alten Schwanzfedern heraus.
Quellen:
Pinguine – Alles über die sympathischen Vögel aus dem Eis von Boris Culik
Williams et al. (2015). Hidden keys to survival: the type, density, pattern and functional role of emperor penguin body feathers. Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences, 282(1817), 20152033.
Fowler & Fowler (2001). Order Sphenisciformes (penguins). Biology, medicine, and surgery of South American wild animals, 53-64.
Kooyman et al. (1976). Heat loss in penguins during immersion and compression. Comparative Biochemistry and Physiology Part A: Physiology 54.1, 75-80.
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Letzte Aktualisierung: November 2023